Der Bisam
Der Bisam (Ondatra zibethicus) ist eine ursprünglich ausschließlich in Nordamerika beheimatete Nagetierart, die sich ausgehend von Böhmen und später Frankreich über fast ganz Europa und Asien ausgebreitet und als neue Art (Neozoon) etabliert hat. Die Bezeichnung Bisamratte ist irreführend, denn zoologisch ist die Bisamratte keine Rattenart. Die Bisamratte gehört zu den Wühlmäusen (Arvicolinae), deren größter lebender Vertreter sie ist.
Dem Bisam wird nachgestellt, weil er wegen seiner Lebensweise und seiner Wühltätigkeit nachhaltige und gefährliche Schäden an Ufern, Deichen, Dämmen und anderen wasserwirtschaftlichen Einrichtungen verursacht: Uferabbrüche und -einbrüche, Böschungsrutschungen, Unterspülungen, Verklausungen von Bauwerken, Einbrüche gewässernaher Straßen und Deichaushöhlungen.
Seit dem 01.01.2000 erfolgt die Bisambekämpfung in Niedersachsen als Teil der Unterhaltungspflicht von Gewässern nach dem Niedersächsischen Wassergesetz und der Erhaltungspflicht von Deichen und Dämmen nach dem Niedersächsischen Deichgesetz.
Im Verbandsgebiet des Leda-Jümme-Verbandes werden für die Bekämpfung Privatfänger eingesetzt, die hierfür einen entsprechenden Sachkundenachweise führen. Den Tieren wird mit Fallen nachgestellt. Die Privatfänger erhalten für ihre Aufwendungen eine Fangprämie pro unschädlich gemachtem Bisam. Die jeweils zuständigen Landkreise und Unterhaltungsverbände tragen die Kosten dafür je zur Hälfte.
Titelbild: Bisam (Ondatra zibethicus) frisst Wasserpflanzen, Cap Tourmente National Wildlife Area, Quebec, Canada